Canon R1 & R5 mark II
- Roger
- 23. Apr.
- 4 Min. Lesezeit
Canon hat im Herbst 2024 zwei neue Kamera vorgestellt. Die R1 und die Nachfolge der R5, die R5 mark II.
Die R1 wird als Flagschiff für Berufsfotografen im Bereich Sport-, Action- und Reportagefotografie vorgestellt.
Die R5 mark II hat als Nachfolger der R5 einige Verbesserungen bekommen.
Ich habe am Wochenende vom 2. Februar die R1 gemietet um zu schauen, wie diese mit schnellen Motiven performt.
Dafür bin ich nach Widen in die Sporthalle Burkismatt gereist. An diesem Samstag fand das Aeromusical der F5P Weltmeisterschaft und Rangverkündigungen statt.

Eins Vorweg. Ich wurde nicht enttäuscht. Was der Autofokus der R1 zu leisten vermag, war etwas vom besten was ich je gesehen habe. Sobald der Fokus das Motiv ausgewählt hat, dann lässt er es nicht mehr los und verfolgt es bis zum bitteren Ende. Auch die neuen Funktionen, welche die R1 bekommen hat, sind eine Erleichterung für den professionellen Einsatz.
Der Eye Control Af wurde gegenüber der R3 nochmals deutlich verbessert. Wenn diese Funktion aktiv ist, Kann man den Autofokus mit dem Auge Steuern. Einfach gesagt fokussiert die Kamera dort, wo man hinschaut.
Man kann Gesichter von Personen registrieren. Sobald die Kamera eines dieser Gesichter im Bild erkennt, wird automatisch auf dieses Scharfgestellt. Für Hochzeitsfotografen ist diese Funktion eine grosse Erleichterung.
Der Prioritätsmodus ist eine neue Funktion, welche für die Sportfotografen entwickelt wurde. Die Kamera erkennt dank KI, zu welchem Spieler der Ball als nächstes zugespielt wird und stellt automatisch auf diesen Scharf.
Da ich nach einem Tag fotografieren der Akku nur ca. zur Hälfte entleert hat, nehme ich an das der Stromverbrauch der Kamera um einiges verbessert wurde.
Am Sonntag bin ich am Morgen in die Stadt zum See um Möwen im Flug zu fotografieren. Auch da zeigt sich der Autofokus von seiner besten Seite. Die Kamera hat praktisch keine unscharfen Bilder produziert. Ich habe auch einige Serien Aufnahmen von fliegenden Möwen aufgenommen. Bei einer Serienbildgeschwindigkeit von 40 Bildern wurde einiges an Material auf die Speicherkarte geschrieben.
Am meisten am Autofokus hat mich beeindruckt, dass er die Möwe während dem Flug nicht verloren hat, auch wenn diese vor Bäumen und Bauwerke vorbeigeflogen ist.
Am Nachmittag bin ich noch an eine Sportveranstaltung (Unihockey) fotografieren. Hier ist schnelle Bewegungen in einer für die Kamera eher Dunkle Umgebung (Turnhalle) Standard. Da ich kein Lichtstarkes Zoomobjektiv besitze, waren alle Bilder mit relativ hohen ISO-Werte aufgenommen worden.

Da konnte ich noch einige Neuerungen testen. Zum einen die Voraufnahme. Sobald man den Auslöser halb durchdrückt, beginnt die Kamera bereits Bilder aufzunehmen und legt diese in eine Schlaufe. Wenn man den Auslöser ganz durchdrückt werden die letzten 20 Bilder auch auf die Speicherkarte geschrieben. Somit hat man Aufnahmen, welche ohne diese Funktion nicht vorhanden wären.
Der Prioritätsmodus habe ich auf Fussball eingestellt, in der Hoffnung das die anhand des kleinen Balls trotzdem automatisch scharfstellt. Leider hat es nicht funktioniert.
Beim Betrachten der Bilder zu Hause, ist mir aufgefallen, dass diese eine Klarheit und Schärfe aufweisen, welche ich bis dahin noch nicht gesehen habe.
Einige Wochen später habe ich noch die R5 mark II gemietet. Als Nachfolger zu meiner R5 ist diese Kamera für mich interessanter. Das Gehäuse hat sich zu meiner R5 nicht gross geändert. Lediglich der Einschaltknopf wurde auf die rechte Seite gezügelt. Dadurch lässt sich die Kamera mit einer Hand ein und ausschalten. Auf der linken Seite ist nun der Schalter zum Anwählen von Foto oder Video. Der Sensor ist von der Auflösung gleich geblieben. Neu ist jedoch das er ein Stacksensor ist. Die grösste Änderung ist der Autofokus (der gleiche wie die R1 hat). Lediglich die Serienbild Geschwindigkeit liegt nicht bei 40, sondern 30 Bilder/sek. Wahrscheinlich hat es damit zu tun, das der Sensor mit 45 MP fast die doppelte Auflösung gegenüber den 24 MP hat.

Am Samstag bin ich mit der Kamera in die Stadt gegangen, um den Autofokus zu testen (Personen, Fahrzeuge etc.) Ich habe zwischendurch auch den Eye Controll getestet. Es hat zu ca.90 % geklappt. In der Bildmitte auch da wurde ich nicht enttäuscht. Die Schärfe sass praktisch bei jedem Foto dort wo sie sein sollte.
Am Abend bin an den Greifensee gefahren um Bilder in der Abenddämmerung zu Fotografieren.
Als ich die Bilder zu Hause am Computer anschaute, ist mir aufgefallen, dass sie ein sichtbares Rauschen hatten. Mit Lightroom lässt sich das Rauschen jedoch gut entfernen (kein Farbrauschen).
Am Sonntagmorgen ging ich an den See, um Möwen und Enten zu fotografieren. Da merkt man die 10 Bilder weniger, welche die R5 zur R1 hat. Aber auch der Autofokus der R5 ist fast so gut wie von der R1, obwohl es die gleichen sind. Ich denke, es liegt daran, dass die R1 weniger Auflösung hat und somit die Dateigrössen kleiner sind. Auch hält der Akku der R5 mark II weniger lang als der von der R1, aber deutlich länger als von der R5.
Am Nachmittag habe ich noch ein Fussballspiel besucht.
Im Juchhof gibt es mehre Fussballplätze, welche an Nachmittag alle bespielt wurden. Somit konnte ich zwischen dem einzelnen Spiele wechseln, was mehr Auswahlmöglichkeiten bot. Bei den Spielen konnte ich den Prioritätsmodus testen. Bei mir hat es jedoch nicht geklappt. Mit dem Serienmodus und der Voraufnahme füllt sich die Speicherkarte schneller als mir lieb ist.
Fazit. Die R1 ist in der Reportage und Sportfotografie eine Wucht. Was der Autofokus zu leisten vermag, hat mich schwer beindruckt. Einziger Wermut ist der hohe Preis von 7500.- und der kleineren Auflösung von nur 24 MP. Wer etwas mehr Auflösung möchte, greift zu der R5 mark II. Die 45 MP sind genug um noch einen Ausschnitt aus einem Foto zu erstellen.
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