Herbst im Engadin
- Roger

- 30. Okt.
- 5 Min. Lesezeit
Dieses Jahr wollte ich wieder einmal einige Tage im Engadin verbringen. In den letzten Jahren war ich immer nur Tageweise dort.
Die meisten Hotels beendeten ihre Sommersaison in den letzten Jahren immer Mitte Oktober. Die beste Zeit um die Lärchen zu fotografieren ist jedoch in der 3ten Woche des Oktober. Deshalb war es ohne Camper fast nicht möglich, in der besten Zeit im Engadin zu übernachten.
Anscheinend haben die meisten Hotels dies erkannt und haben den Saisonschluss um eine Woche verlängert. Ich reservierte anfangs August zwei Nächte (Montag, 20. bis Dienstag, 21. Oktober) im Sporthotel in Pontresina.
Je näher das Anreisedatum kam, desto klarer stellte sich heraus, dass das gebuchte Datum wettertechnisch nicht optimal war (Wolken und Regen / Schnee). Am Mittwoch versuchte ich das Zimmer auf den 17. bis 19. Oktober umzubuchen. Mit dem Wissen, dass es schwierig sein könnte, habe ich am Mittwoch im Hotel angerufen. Die RezeptionistIn am Telefon war freundlich und versuchte mein Anliegen umzusetzen. Nach kurzer Zeit konnte sie mein Anliegen erfüllen, jedoch mit einem Zimmerwechsel, welche ich in Kauf nahm. Nun stand meinem fotografischen Kurztipp ins Herbstparadies Engadin nichts mehr im Weg.
Am Freitag arbeitete ich nur bis am Mittag und machte mich am Nachmittag auf den Weg. Nach einer staulosen Fahrt bin ich um 17.30 Uhr im Hotel angekommen. Nach dem Einchecken und dem Einräumen des Gepäcks suchte ich ein Restaurant um etwas zu Essen. Zurück im Hotel ging ich noch kurz in die Launch, um einen Kaffee zu trinken.
Ich stellte den Wecker auf 06.00 Uhr und ging dann ins Bett.
Als ich am nächsten Morgen aus dem Zimmer schaute, sah ich nur etwas…… Dicker Nebel. Ich liess mich jedoch nicht einschüchtern und macht mich bereit für den ersten Fotospot; Morgenstimmung am Stazersee. Da ich wusste, dass es am Morgen kalt sein wird (-5°) zog ich mich entsprechend an und machte mich um 06.30 Uhr auf den Weg. Bei meinem letzten Besuch fuhr ich mit dem Auto von Pontresina zum St. Moritzersee. Von dort bin ich ca. 30 min. gelaufen.
Dieses Mal war ich schlauer und habe mein Klickediklapp (Klapp Velo) mitgenommen. Das hatte zwei Vorteile. Erstens musste ich in St. Moritz kein Parkplatz suchen und zweitens bin ich viel schneller am Stazersee (15min).
Dort waren bereits einige Fotografen vor Ort. Ausser dem Badesteg sah man nichts.
Nach ca. 30 min. begann sich langsam Lücken im Nebel zu bilden, durch diese man die Landschaft sieht. Jedoch schlossen sich diese Lücken immer wieder, an einem anderen Ort öffnet er sich wieder.
Dieses Spiel wiederholte sich während ca. 30 min. immer wieder wobei die Zeit der offenen Stellen immer länger

Als um ca. 0815 Uhr die Sonne hinter dem Berg hervorkam, war der Nebel weg. Ich wechselte noch den Standort, ging dann aber zurück ins Hotel. Dort gab es bis um 10 Uhr Morgenessen.
Ich fragte an der Rezeption, wie ich mit dem Gepäck vorgehen soll beim Zimmerwechsel. Man teilte mir mit, dass ich alles in die Tasche Räumen soll und das Hotel bringt es in das neue Zimmer.
Ich machte mich auf den Weg ins Roseg tal. Die Strasse führte neben dem Fluss entlang. Nach rund der Hälfte der Strecke führte diese über eine Holzbrücke. Von da an kommen die spannenden Stellen.

Ich stellte gefühlt alle 20 Meter die Kamera auf. Herbstlich verfärbte Tannen, einen Fluss und Berge sind halt schon eine wundervolle Konstellation. Beim Restaurant Roseg Gletscher öffnete sich das zuvor schmale Tal in eine Art Hochebene. Ich fotografierte noch ein wenig in dieser wundervollen Umgebung. Im Restaurant herrschte Hochbetrieb, worauf ich mich entschloss, mit dem Velo nach Pontresina zurückzufahren um dort etwas zu Essen.
Nach dem Essen ging ich ins Hotel zurück, um mit dem Auto ins Morteratsch zu fahren. Mit Glück ergatterte ich einen Parkplatz. Von diesem aus führt einen Weg das Tal hinauf bis zum Gletscher. Ich bog jedoch nach ca. der Hälfte rechts weg. Dort führt ein schmaler Pfad den Berg hoch bis man diesen auch wieder verlässt. Man muss über einige grosse Felsplatten hinunterlaufen. Beim Ziel angekommen hat man eine wunderbare Aussicht über das Tal. Da die Sonne im Herbst früh hinter den Bergen verschwindet, sollte man nicht zu spät dort sein. Zu meiner Verwunderung war kein anderer Fotograf vor Ort. Nach ausgiebigem Fotografieren machte ich mich um ca. 16.30 Uhr zurück zum Parkplatz.
Wieder im Hotel angekommen verbrachte ich den Abend mit Essen, Bilder speichern und sichten, erste Grundbearbeitungen.
Nach dem Frühstück am Sonntagmorgen packte ich meine Sachen zusammen, bezahlte das Zimmer und machte mich auf den Weg zur Talstation Punt Muragl. Von dort fährt eine Standseilbahn auf den Muottas Muragl. Oben angekommen bot sich ein fast surreales Bild. Die Bergspitzen ragten aus dem Nebel heraus. Dieser war aber gegen unten immer schwächer. Dadurch sah man auch die Landschaft darunter. Nach ca. 1 Stunde hatte sich der Nebel aufgelöst. Der Himmel war jedoch nicht mehr Wolkenlos, sondern milchig. Ich fotografierte noch ca. eine Stunde, bevor ich mit der Standseilbahn wieder ins Tal hinunterfuhr.

Von Kollegen habe ich im Vorfeld noch einen Geheimtipp bekommen. Diesen wollte ich besuchen. Es ist auch ein Tal mit einem Fluss. Also fuhr ich mit dem Auto dort hin. Am Anfang des Tal konnte ich das Auto parkieren. Da es zu Fuss sicher einige Stunden dauert, habe ich mein Klappvelo ausgepackt und bin mit diesem los. Ich wurde nicht enttäuscht. Der Weg führte am Fluss entlang. Nach ca. 2km kam die erste spannende Stelle. Von da an ging es schlag auf schlag. Eine spannende Stelle folgt auf die nächste. Bei einigen Stellen waren die Lärchen näher am Fluss, mal weiter weg. Schlängelt sich der Fluss an einigen Orten zwischen den Lärchen hindurch, verläuft er an einem anderen Ort wieder fast gerade. Nach ca. 4 km kam ich auf eine Art Hochebene. Das Tal öffnete sich, zwischen Weg und Fluss lag eine Wiese. Ich fuhr noch rund 500 Meter weiter. Von einer leicht erhöhten Stelle hatte ich nochmals einen wundervollen Blick ins Tal. Da mein Akku vom Velo nicht mehr der beste ist, entschloss ich mich umzukehren.
Beim Auto angekommen klappte ich das Velo wieder zusammen und verstaute es im Kofferraum.
Für das Zurückfahren habe ich 3 Möglichkeiten. Über den Julierpass, Albulapass oder den Flüelapass.
Da man beim Albulapass am Palpuognasee vorbeifährt, habe ich mich beschlossen, über diesen zu fahren. Der Pass ist von allen 3 der schmälste. Es gibt jedoch alle paar 100 Meter eine Ausweichmöglichkeit.
Bei einer Alkäserei hatte ich angehalten. Von dort hat man eine wundervolle Aussicht ins Tal hinunter und an die gegenüberliegenden Berghänge mit den Lärchen.
Als ich beim See ankam war die Sonne bereits weg, Parkplätze gab es auch keine mehr. Deshalb bin direkt weiter gefahren, da ich den See schon einige Male fotografiert habe.
Nach ca. 2,5 Stunden Fahrt und einigen Staus bin ich wieder zu Hause angekommen.






















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